Heutzutage ist ein Gespräch auf Signal oder WhatsApp so normal wie der Kaffee am Morgen. Aber natürlich ist es bei all dem Wirbel um Datenschutz, die Erfassung personenbezogener Daten und die neuen Funktionen dieser Apps nicht verwunderlich, dass sich viele fragen: Welche App ist besser?
Es geht schließlich nicht nur darum, Nachrichten, Fotos oder Sprachnachrichten zu versenden. Es geht um deine Daten, darum, wie du chattest und mit wem. Wenn du also gerade dabei bist, dich für eine App zu entscheiden, oder einfach nur neugierig bist, bleib dran, wir verraten dir alles, was du wissen musst.
WhatsApp vs. Signal: Welche ist die beste Chat-App?
Messaging ist nicht mehr nur eine Frage der Bequemlichkeit, sondern auch der Sicherheit. In der Debatte WhatsApp vs. Signal dominiert die erste App aufgrund ihrer großen Beliebtheit, während die zweite vor allem durch ihre Datenschutzfunktionen punktet. Aber welche ist die beste Messaging-App? Vergleichen wir sie!
Datenschutz und Sicherheit

Wenn es um Datenschutz geht, hat Signal die Nase vorn. Die App wurde mit Blick auf Sicherheit entwickelt, ist Open Source und nutzt Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Außerdem speichert sie keine Daten in der Cloud und sammelt keine Metadaten oder persönliche Infos, was für mehr Sicherheit sorgt.
WhatsApp verschlüsselt zwar auch Nachrichten, Anrufe und Videos über Ende-zu-Ende, gehört aber Meta (ja, dem Facebook-Konzern), was schon mal verdächtig ist. Der Konzern sammelt bekanntermaßen mehr Infos über dein Konto und deine Nutzung der App, was vielen gar nicht gefällt.
Aussehen und Benutzeroberfläche

Signal bietet eine übersichtliche und minimalistische Benutzeroberfläche mit Funktionen wie Chats, Anrufen, Videoanrufen, Stories, Gruppen und Zahlungen. Auch wenn es für WhatsApp-Nutzer vielleicht weniger intuitiv ist, soll das Design die Sicherheit in den Vordergrund stellen, Ablenkungen reduzieren und das Engagement für den Datenschutz stärken.
WhatsApp hingegen bietet eine vertraute und intuitive Benutzererfahrung mit einem übersichtlichen Design, das in vier Tabs unterteilt ist: Chats, Neuigkeiten, Communities und Anrufe. Bei diesem neuen Design wurden die Tabs an den unteren Bildschirmrand verschoben, sodass du die App bequem mit einer Hand bedienen kannst.
Updates und Neuerungen

WhatsApp wird regelmäßig aktualisiert und mit Funktionen ausgestattet, die über einfache Verbesserungen hinausgehen. Von der Möglichkeit, Freunde in deinen Statusmeldungen zu erwähnen, über Reaktionen bis hin zur Einführung von Telegram-ähnlichen Kanälen – die App wird ständig verbessert, um auf dem neuesten Stand zu bleiben.
Signal erhält ebenfalls Updates, wenn auch in etwas zurückhaltenderer Form. Die Verbesserungen konzentrieren sich in der Regel auf Aspekte wie Sicherheit, Verschlüsselung und Datenverwaltung. Das heißt nicht, dass sich die App nicht weiterentwickelt, aber sie legt nicht so viel Wert auf auffällige oder alltägliche Funktionen wie WhatsApp.
Konten und Kontakte

Die Plattform von Meta zeichnet sich durch ihre einfache Bedienung aus. Du registrierst dich mit deiner Telefonnummer und kannst Kontakte direkt in der App speichern, ohne sie zum Telefonbuch hinzufügen zu müssen. Das erleichtert die Verwaltung und sorgt für ein übersichtlicheres und besser organisiertes Adressbuch.
Signal nutzt deine Telefonnummer auch für die Registrierung und ermöglicht es dir, die Kontakte, die du bereits auf deinem Handy hast, anzuzeigen und zu verwalten. Außerdem gibt es Optionen, um deine Nummer zu verbergen, zu kontrollieren, wer dich über sie finden kann, und sogar, die App anonym zu nutzen. In dieser Hinsicht ist Signal WhatsApp klar überlegen.
Anzahl der Nutzer

WhatsApp ist nach wie vor die beliebteste Messaging-App der Welt. Mit über 3 Milliarden aktiven Nutzern übertrifft sie alle ihre Konkurrenten. Es ist so gut wie sicher, dass jeder Verwandte, Freund oder Kollege einen Account hat, was die Kommunikation erheblich erleichtert.
Signal hat dagegen viel weniger Nutzer, ist aber seit den Datenschutzskandalen von Meta gewachsen. Derzeit gibt es zwischen 40 und 70 Millionen aktive Nutzer pro Monat. Auch wenn es in Sachen Nutzerzahlen nicht mithalten kann, sticht es als eine der sichersten Plattformen auf dem Markt hervor.
Anrufe und Videoanrufe

Sowohl WhatsApp als auch Signal ermöglichen kostenlose Anrufe und Videoanrufe mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, was immer ein Pluspunkt ist. Die Funktionsweise ist in beiden Apps sehr ähnlich. WhatsApp erlaubt bis zu 32 Personen in einem Gruppenvideoanruf, aber Signal überrascht mit einer Begrenzung auf 50.
Die Qualität ist gut bei beiden, solange die Internetverbindung stimmt. Allerdings funktioniert WhatsApp in der Regel besser bei schwachen Verbindungen, z. B. in der U-Bahn oder in Gebieten mit schlechter Netzabdeckung. Signal hingegen benötigt ein etwas stabileres Netz, um die gleiche Leistung zu bringen. Das ist kein großes Problem, fällt aber auf.
Personalisierungsoptionen

Die App von Meta bietet mehr Möglichkeiten zur Personalisierung. Du kannst das Design, den Chat-Hintergrund und die Farbe der Sprechblasen ändern und die Farben nach deinen Vorlieben anpassen. Außerdem kannst du jeden Chat individuell anpassen und die Unterhaltungen in personalisierten Listen organisieren, was ideal für alle ist, die mehr Kontrolle wünschen.
Wenn wir uns das genauer anschauen, setzt Signal auf eine zurückhaltendere Personalisierung. Du kannst die Farbe der Chats, die Hintergründe, das Design und sogar das App-Symbol ändern. Es gibt nicht so viele Optionen wie bei WhatsApp, aber das Design passt gut zu Leuten, die eine Umgebung ohne so viele Ablenkungen schätzen.
Inoffizielle Clients oder MODs

Keine der beiden Apps erlaubt die Verwendung von inoffiziellen Clients oder MODs, da diese gegen die Richtlinien der Plattformen verstoßen und die Privatsphäre und Sicherheit der Nutzer gefährden können. Beide Dienste haben klar gemacht, dass ihre Verwendung zur Sperrung von Konten führen kann.
Bei WhatsApp sind einige MODs wie WhatsApp Plus oder GBWhatsApp immer noch beliebt, weil sie zusätzliche Funktionen wie Personalisierung, das Ausblenden der letzten Verbindungszeit und des Online-Status bieten. Bei Signal gibt es zwar keine beliebten MODs, aber einige Nutzer suchen nach Alternativen mit mehr Personalisierungsoptionen.
Sticker und GIFs

WhatsApp hat eine große Auswahl an Stickern und GIFs und du kannst sogar eigene Sticker aus Selfies erstellen und Pakete mit Freunden teilen. Außerdem gibt's kreative Kameraeffekte, mit denen du Fotos und Videos mit Filtern und Hintergründen aufpeppen kannst, was das Erlebnis noch besser macht.
Signal ist in dieser Hinsicht dagegen eingeschränkter. Es gibt zwar Sticker und GIFs, aber die Auswahl und die Anpassungsmöglichkeiten sind im Vergleich zur Meta-App viel geringer. Das kann ein Nachteil sein, wenn du gerne mehr visuelle Ausdrucksmöglichkeiten in Chats hast.
Plattformübergreifende Nutzung

Mit dem Messaging-Dienst von Meta kannst du bis zu vier Geräte (Android, iOS, Windows oder Mac) nutzen und weiter chatten, auch wenn dein Handy ausgeschaltet ist. Allerdings kannst du die Fotos und Videos, die verschwinden, nur auf deinem Handy sehen, was zeigt, dass du in bestimmten Fällen immer noch davon abhängig bist.
Signal lässt bis zu 5 Geräte pro Telefon verbinden, wie Android, iOS und PC (Windows, macOS, Linux), ist aber nicht mit Android-Tablets kompatibel. Bei der Einrichtung kannst du die letzten 45 Tage an Dateien synchronisieren und chatten, ohne dass dein Handy verbunden sein muss.
Dateiübertragung (Fotos, Videos und Dokumente)

Bei der Dateiübertragung ist WhatsApp deutlich besser als Signal. Du kannst Dateien bis zu 2 GB senden, während Signal bei 100 MB bleibt. Wenn du oft lange Videos, große Dokumente oder Präsentationen verschickst, ist WhatsApp viel bequemer, schneller und praktischer.
Obwohl beide Apps das Versenden von Inhalten ohne Komprimierung ermöglichen, wenn sie als Datei verschickt werden, macht die niedrige Grenze von Signal die App in dieser Hinsicht deutlich weniger nützlich. Wenn du große Dateien teilen willst, ohne nach externen Alternativen suchen zu müssen, ist WhatsApp klar im Vorteil.
Abschließender Vergleich: WhatsApp oder Signal
Hier findest du eine Liste mit den wichtigsten Funktionen im Überblick, damit du sie schnell vergleichen kannst:
Funktionen von WhatsApp
- Eigentümer: Meta (früher Facebook)
- Datenschutz und Sicherheit: End-to-End-Verschlüsselung, sammelt jedoch einige Daten
- Benutzeroberfläche: Intuitiv und zugänglich
- Updates: Häufiger, mit neuen Funktionen und Features.
- Konten und Kontakte: Speichert Kontakte direkt in der App
- Aktive Nutzer: Über 3 Milliarden Nutzer
- Anrufe und Videoanrufe: Videoanrufe mit bis zu 32 Personen
- Personalisierung: Viele Optionen (Themes, Sticker, Hintergründe, Filter, Chat-Organisation)
- Inoffizielle Clients oder MODs: MODs sind nicht erlaubt
- Sticker und GIFs: Große Auswahl, einschließlich personalisierter Sticker und Fotoeffekte
- Unterstützte Plattformen: Android, iOS, Web, Windows, Mac
- Plattformübergreifende Nutzung: Bis zu 4 Geräte, einige Funktionen hängen vom Smartphone ab
- Dateiübertragung: Dateien bis zu 2 GB
Funktionen von Signal
- Eigentümer: Signal Foundation
- Datenschutz und Sicherheit: End-to-End-Verschlüsselung, keine Metadaten oder personenbezogenen Daten
- Benutzeroberfläche: Minimalistisch und einfach
- Updates: Weniger häufig, hauptsächlich auf Sicherheit und technische Verbesserungen ausgerichtet
- Konten und Kontakte: Mehr Kontrolle und Anonymität über Kontakte
- Aktive Nutzer: Zwischen 40 und 70 Millionen Nutzer
- Anrufe und Videoanrufe: Videoanrufe mit bis zu 50 Personen
- Anpassung: Begrenzte Optionen, Design ohne Ablenkungen
- Inoffizielle Clients oder MODs: Keine MODs erlaubt
- Sticker und GIFs: Weniger Auswahl, keine personalisierten Sticker oder erweiterten Effekte
- Unterstützte Plattformen: Android, iOS, Windows, Mac, Linux
- Plattformübergreifend: Bis zu 5 Geräte, unabhängig vom Handy.
- Dateiübertragung: Dateien bis zu 100 MB